
Problem-based Learning
In einer gemeinsamen Online-Lehrveranstaltung von indischen und deutschen Lehrenden aus den Bereichen Industriedesign, Gender Studies, Science und Technology Studies sowie Designforschung erforschten Studierende des Industrie-Designs vom Indian Institute of Technology Bombay (IIT Bombay) auf Bachelor-, Master- und PhD-Niveau gemeinsam mit Bachelor- und Masterstudierenden aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften der TU Braunschweig, wie sich die Pandemie und die dadurch beschleunigte Digitalisierung auf verschiedene soziale Gruppen in Indien und Deutschland auswirkte. Ausgehend von Theorien aus der Feministischen Wissenschafts- und Technikforschung identifizierten sie zunächst soziale Gruppen in der deutschen und indischen Gesellschaft, die von der Pandemie in besonderer Weise betroffen oder gefährdet sind, in der Technikentwicklung aber nicht angemessen berücksichtigt werden. In interkulturellen und interdisziplinären Teams untersuchten sie die Situation von Grundschullehrer*innen, berufstätigen Müttern und jungen Menschen mit psychischen Problemen in beiden Ländern, die anschließend in das Design anwendungsgerechter technischer Lösungen einbezogen wurden. Die Lehrveranstaltung zielte auf die Entwicklung von interkultureller, interdisziplinärer und transdisziplinärer Forschungs- und Kooperationskompetenz ab, die Studierende und Forschende in einer globalisierten Welt benötigen. Dazu gehört der Umgang mit Personen, die anderer kultureller Herkunft sind, sich in anderen Lebensumständen befinden sowie über andere Forschungs- und Problemlösestrategien, Methoden und Herangehensweisen als die eigenen verfügen. Eine weitere Voraussetzung für die Entwicklung von globaler Kompetenz ist die Reflexion des eigenen kulturellen und disziplinären Kontexts sowie die Auseinandersetzung mit persönlichen und gesellschaftlichen Vorannahmen, Stereotypen und Selbstverständlichkeiten. Als Ansatz für die Gestaltung des Lehrformats wurde das forschungsorientierte projektbasierte Lernen in interkulturellen und interdisziplinären Teams, die mit betroffenen Nutzungsgruppen kooperierten, genutzt. Die Veranstaltung wurde via BigBlueButton abgehalten. Gruppendiskussionen, Brainstormings sowie der Erfahrungs- und Ideenaustausch wurden über das kollaborative Whiteboard Miro visuell unterstützt. Die Veranstaltung war als Seminar konzipiert, wobei viele Sitzungen als Workshops (Übungen) durchgeführt wurden, in denen die Studierenden ihre forschungsorientierte Projektarbeit, die sie im interkulturellen, interdisziplinären, transdisziplinären Team Schritt für Schritt erarbeitet haben, mit den Lehrenden und der Gesamtgruppe diskutierten. Die indischen Design-Studierenden haben freiwillig teilgenommen. An der TU Braunschweig war die Lehrveranstaltung im Bereich der überfachlichen Qualifikation anrechenbar.
Praxisbeispiele:
- Vermittlung und Erlernung interkultureller, interdisziplinärer und transdisziplinärer Kompetenz für die Arbeit in einer globalisierten Welt: Vermittlung und Erwerb von Herangehensweisen, Methoden und Umgangsweisen, um die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Studierenden aus unterschiedlichen Ländern und Studiengängen mit beforschten Personen in verschiedenen Lebenssituationen zu verbessern.

Verwendete digitale Tools und angewandte Theorien und Methoden
- BigBlueButton
- Miro* Bitte beachten Sie die Datenschutzbedingungen. Ein Alternativ-Tool an der TU BS ist Collaboard
- Forschendes Lernen
- Projektarbeit
- Kollaboratives Lernen
- Problemorientiertes Lernen
- Interdisziplinäres Lernen
- Transdisziplinäres Lernen
- Interkulturelles Lernen
- Feminist Science and Technology Studies
- Visual ethnography
- Design forecasting
- Scenario based Design
- User-centred & Participatory Design
Weiterführende Links
Übersicht
Universität
Institut, Abteilung
Verantwortliche Lehrende
Internationale Projektpartner*innen
Studiengänge
Teilnehmendenzahl
Veranstaltungsform (V, S, Ü)
Umsetzungsformen (in Präsenz, synchron, asynchron, blended, hybrid)
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