Ampelmethode
Mithilfe der Ampelmethode können in kurzer Zeit ein Meinungsspektrum, ein Vorwissen, Interessen u.Ä. abgefragt werden. Alle Teilnehmenden werden aktiv einbezogen und um ihre Stimme gebeten. Je nach Ergebnis der Befragung kann die/der Dozierende entscheiden, wie sie mit der Veranstaltung fortfährt, ob eine Wiederholung oder zusätzliche Erklärung notwendig ist, ein Aspekt gestrichen oder ein zusätzlicher Exkurs eingeschoben werden soll.
Mehrwerte
- Beteiligung aller Personen fördern
- Aufmerksamkeit auf den Lehrstoff lenken
- Ein Meinungsbild oder das Wissen der Teilnehmenden erfragen, um einen Überblick zu erhalten oder Hinweise für das weitere Vorgehen zu bekommen
Auf einen Blick
- Methode kann für den Einstieg in ein Thema/Veranstaltung und für den Abschluss verwendet werden
- Gruppengröße: unbegrenzt
- Vorbereitungszeit: je nach Fragestellung
- Durchführungszeit: 2 – 5 Minuten
Vorgehen
Alle Teilnehmenden erhalten Karten in den Farben Rot, Gelb und Grün. Die Lehrkraft formuliert Fragen oder Aussagen zum Verständnis oder zum aktuellen Geschehen, um ein Meinungsbild zu erhalten. Nach jeder Aussage müssen sich die Teilnehmenden entscheiden, ob sie der Aussage zustimmen (grüne Karte), sie ablehnen (rote Karte) oder noch unentschieden sind (gelbe Karte). Bei Ja/Nein-Fragen steht die grüne Karte für ‚Ja‘, die rote für ‚Nein‘ und die gelbe für ‚Ich weiß nicht‘. Die Abstimmungsergebnisse können protokolliert werden, sollten aber zunächst nicht kommentiert oder bewertet werden. Die Ampelmethode kann auch in der Präsenzlehre mit digitalen Hilfsmitteln umgesetzt werden. Audience-Response-Systeme sind hierfür geeignet.
Die Methode kann auch in der digitalen Lehre über ein Videokonferenzsystem realisiert werden. Alle Teilnehmenden werden gebeten, den ersten roten, gelben und grünen Gegenstand, den sie finden, bereitzuhalten und ihre Kameras einzuschalten. Der/die Trainer/in formuliert Fragen oder Aussagen zum Verständnis oder zum aktuellen Geschehen, um ein Meinungsbild zu erhalten. Nach jeder Aussage müssen sich die Teilnehmenden entscheiden, ob sie der Aussage zustimmen (grüne Karte), sie ablehnen (rote Karte) oder noch unentschieden sind (gelbe Karte). Bei Ja/Nein-Fragen steht die grüne Karte für ‚Ja‘, die rote für ‚Nein‘ und die gelbe für ‚Ich weiß nicht‘. Die Abstimmungsergebnisse können protokolliert werden, sollten aber zunächst nicht kommentiert oder bewertet werden. Die Ampelmethode lässt sich mit wenig Aufwand auch mit Audience-Response-Systemen umsetzen.
Tipps zur Umsetzung
Organisation:
- Die Ampelmethode kann zu verschiedenen Zeitpunkten eingesetzt werden: Klassischerweise kann sie am Ende einer Veranstaltung zur Bewertung eingesetzt werden. Sie kann aber auch nach einem Arbeitsprozess oder während eines Vortrags eingesetzt werden, um den Wissensstand der Teilnehmenden abzufragen oder zu prüfen, ob noch Informationen aufgenommen werden können. Sie kann auch als Einstieg in ein Thema genutzt werden, um zu erfahren, welche Vorkenntnisse oder Interessen die Teilnehmenden mitbringen.
- Bei offenen, nicht anonymen Befragungen besteht die Gefahr, dass die Studierenden ihre Antworten den vermuteten Erwartungen der Lehrenden anpassen. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Sinn und die Konsequenzen der Befragung, wie z.B. Wiederholung des Stoffes oder Anpassung der Lehre, im Vorfeld transparent zu machen.
Digitale Organisation:
- Wenn die Ampelmethode regelmäßig durchgeführt wird, kann es sinnvoll sein, die Teilnehmenden zu bitten, statt eines Gegenstandes ihrer Wahl farbige Papiere bereitzuhalten, mit denen das Sichtfeld der Kamera abgedeckt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, auf einen Blick eine Farbskala zu erfassen.
- Für Teilnehmende, die ihre Kamera nicht einschalten, besteht die Möglichkeit, durch digitale Reaktionen wie ‚Daumen hoch‘, ‚Daumen runter‘ und ‚Klatschen‘ abzustimmen.
Variante:
- Die Ampelmethode kann am Anfang und am Ende einer Themenreihe zu den gleichen Fragen oder Aussagen angewendet werden, um die Veränderung der Einstellung oder den Wissenszuwachs zu einem Thema sichtbar zu machen.
- Die Ampelmethode kann auch in der Präsenzlehre mit digitalen Hilfsmitteln umgesetzt werden. Hierfür bieten sich Audience-Response-Systeme an.
Einsatzszenarien
- Meinungsspektrum erfassen
- Vorwissen und Lernerfolg feststellen
- Interessen erfragen
- Lehre auf Grundlage des Feedbacks der Studierenden weiterentwickeln
Material & Digitale Tools
Rote, Gelbe und Grüne Karten in DIN A6 für alle Teilnehmenden
Digitale Umfragetools wie Frag.jetzt, eduVOTE, Particify, Slido, Vevox, Wooclap
Videokonferenzsysteme wie BigBlueButton, Webex
Vertiefende Literatur
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