Hausübung mit Feedback
Die Hausübung mit Feedback ist eine Methode, um studentische Selbstlernzeit sinnvoll mit Präsenz- oder synchronen Onlinephasen zu verzahnen. Die Studierenden bearbeiten innerhalb ihrer Selbstlernzeit Aufgaben in Gruppen. Durch eine*n Sprecher*in erhält die Lehrperson ein Feedback über das Verständnis der Studierenden zu den Aufgaben und kann die Lehrveranstaltung nach dem jeweiligen Bedarf strukturieren.
Mehrwerte
- Kontinuierliche und selbstständige Auseinandersetzung mit thematischen Aufgaben
- Teamarbeit aktivieren: Studierende ergänzen sich und profitieren von den Stärken der anderen
Auf einen Blick
- Methode für die aktive Lernphase
- Gruppengröße: 30-150 Teilnehmende
- Vorbereitungszeit: Dokumentationszeit für die Gruppen (individuell)
- Durchführungszeit: je nach Sitzungsdauer
Vorgehen
Die Lehrperson erläutert zu Beginn des Semesters das Konzept der Verknüpfung von Selbstlern- und Präsenzzeit. Die Studierenden bilden Gruppen von bis zu sechs Personen, die das gesamte Semester über bestehen bleiben. Es wird ein*e Gruppensprecher*in als Kontaktperson für die Lehrperson gewählt. Diese erhält ein Gruppenheft zur Dokumentation der Gruppenarbeit. Die Lehrperson verteilt erste Aufgaben, die aus Teilaufgaben mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad bestehen. Die Studierenden befassen sich außerhalb der synchronen Lehre selbstständig mit einzelnen Aufgaben, treffen sich dann mit ihren Gruppen, tauschen Ergebnisse aus und versuchen weitere Teile zu lösen. Die*der Gruppensprecher*in entnimmt dem Gruppenheft einen Vordruck, auf dem die Gruppe ankreuzt, welche Teilaufgaben gelöst wurden und mitteilt, wo Probleme auftraten. Der Vordruck wird der Lehrperson übermittelt. Die Lehrperson wertet die Vordrucke aus und gestaltet die nächste Präsenzphase gezielt mit Blick auf die Probleme, die die Studierenden geschildert haben. In der Präsenzphase behandelt die Lehrperson Aufgaben, die die Mehrheit nicht lösen konnte, und lässt die Aufgaben weg, die überwiegend beherrscht wurden. Dadurch hat sie mehr Zeit für Diskussionen und Erläuterungen sowie gezielte Übungen und kann die Studierenden besser unterstützen.
Die Methode Hausübung mit Feedback kann als Blended Learning-Szenario durchgeführt werden. Dabei ist es möglich, die Selbstlernphase und/oder die Synchronphase digital umzusetzen. Die Lehrperson erläutert zu Beginn des Semesters das Konzept der Verknüpfung von Selbstlern- und Präsenzzeit, das in der digitalen oder auch in der digital-unterstützten Lehre sehr gut mit dem Lernmanagementsystem Stud.IP organisiert werden kann. Studierenden arbeiten über das gesamte Semester hinweg in der Selbstlernphase in Kleingruppen von bis zu sechs Personen. Es wird ein*e Gruppensprecher*in als Kontaktperson für die Lehrperson gewählt und mit der Aufgabe betreut, Rückmeldungen zum Lernfortschritt der Gruppe zu geben. Für die zuverlässige Zusammenarbeit können auf Stud.IP Gruppen und Gruppenordner eingerichtet werden, in denen die zugeordneten Personen gemeinsam Aufgaben bearbeiten können, die die Lehrperson hier als Teilaufgaben mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad bereitstellt. Die Studierenden befassen sich außerhalb der synchronen Lehre zunächst selbständig mit einzelnen Aufgaben, treffen sich dann in ihren Gruppen, tauschen Ergebnisse aus und versuchen weitere Teilaufgaben zu lösen. Dies kann sowohl in Präsenz als auch online über ein Videokonferenzsystem erfolgen. Die*der Gruppensprecher*in gibt über Stud.IP eine Rückmeldung an die Lehrperson, welche Teilaufgaben gelöst wurden und teilt mit, wo ggf. Probleme aufgetreten sind. Die Lehrperson wertet die Rückmeldungen aus und gestaltet die nächste Synchronphase gezielt mit Blick auf die Probleme, die die Studierenden geschildert haben. In der Synchronphase, die entweder in Präsenz, aber ebenfalls über ein Videokonferenz-Tool online stattfinden kann, behandelt die Lehrperson Aufgaben, die die Mehrheit nicht lösen konnte und lässt die Aufgaben weg, die überwiegend beherrscht wurden. Dadurch hat sie mehr Zeit für Diskussionen und Erläuterungen sowie gezielte Übungen und kann die Studierenden besser unterstützen.
Tipps zur Umsetzung
- Organisation:Für die erstmalige Erstellung der analogen oder auch digitalen Materialien für die asynchrone Selbstlernphase ist von der Lehrperson Zeit einzuplanen.
Einsatzszenarien
- Aktive Lernphase gestalten
- Veranstaltungen studierendenzentriert gestalten
- Selbstständiges Lernen fördern
- Kollaboratives Lernen fördern
- Verzahnung von Selbstlernzeit und Synchronphasen
Material & Digitale Tools
- Gruppenheft mit Hinweisen, Vordruck zu Aufgaben
- Digitale Selbstlernmaterialien mit Hinweisen und Aufgaben
- Videokonferenzsysteme wie BigBlueButton, Webex
- Lernmanagementsysteme wie Stud.IP
Vertiefende Literatur
Waldherr, F. & Walter, C. (2009). Didaktisch praktisch: Ideen und Methoden für die Hochschullehre, Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/foto-der-person-mit-laptop-3183145/
Alle eingebauten Grafiken: Team Lehre und Medienbildung/TU Braunschweig