Denkhüte
Im Mittelpunkt der Methode steht eine Diskussion zu einem relevanten und aktuellen Thema. Sechs verschiedenfarbige Hüte symbolisieren sechs verschiedenartige Perspektiven, Sachverhalte zu analysieren, zu argumentieren und Probleme zu lösen. In einer Denkhüte-Diskussion kann zuvor theoretisch erarbeiteter Lernstoff in einer aktiven Lernphase vertieft werden, wenn verschiedene Positionen zu einem Thema transparent werden sollen.
Mehrwerte
- Die eigene oder zugewiesene Position erkennen und argumentativ vertreten
- Verschiedene Perspektiven zu einem Thema reflektieren und elaborieren
Auf einen Blick
- Methode für die aktive Lernphase
- Gruppengröße: 12-40 Teilnehmende
- Vorbereitungszeit: Text/Vortrag/Fragestellung ca. 10-30 Minuten
- Durchführungszeit: 30-60 Minuten
Vorgehen
In einer Diskussion zu einem aktuellen oder relevanten Thema nehmen die Studierenden nach und nach verschiedene Positionen ein, die durch farbige Denkhüte vorgegeben werden. Gemeinsam beginnen die Teilnehmenden beispielsweise mit dem weißen Hut. Die Gruppe setzt sich den imaginären weißen Hut auf und sammelt Zahlen und Fakten zu dem Thema. Diese notieren sie auf Moderationskarten in entsprechender Hutfarbe. Hält die Gruppe einen Hut für abgeschlossen, setzen sie sich einen neuen Hut auf. Alle Ergebnisse werden auf entsprechend farbigen Moderationskarten vor dem Aufsetzten eines neuen Hutes festgehalten und gesammelt. Der rote Hut lässt die Teilnehmenden ihre persönlichen Empfindungen und Gefühle äußern. Der schwarze Hut konzentriert sich auf mögliche Risiken oder Konsequenzen. Der gelbe Hut hingegen betrachtet das Best-Case-Szenario und rückt so die Benefits in den Vordergrund. Der grüne Hut lässt die Gruppe kreativ assoziieren (Kann das Thema mit anderen Themen verknüpft werden? Welche Sachen können realisiert werden, wenn Sache A umgesetzt werden würde?). Der blaue Hut wird zum Schluss aufgesetzt. Mit diesem Hut ordnen die Gruppenmitglieder die auf den Moderationskarten festgehaltenen Argumente. Einige Aspekte können sich gegenseitig entkräften oder durch den grünen Hut kreativ gelöst werden. Am Ende bleiben die Argumente stehen, die nicht gegeneinander aufzuwiegen sind oder sich nicht entkräften lassen. Anhand dieser Argumente kann die Gruppe sich zu der Thematik in einer Plenumsdiskussion positionieren.
Die Methode Denkhüte kann sehr gut in der synchronen Online-Lehre und in hybriden Lehr-Lern-Settings mittels eines Videokonferenzsystems und eines Board-Tools umgesetzt werden. Bei Veranstaltungen mit höherer Teilnehmendenzahl sollten Kleingruppen in Breakout-Räumen gebildet werden.
In einer Diskussion zu einem aktuellen oder relevanten Thema nehmen die Studierenden nach und nach verschiedene Positionen ein, die durch farbige Denkhüte vorgegeben werden. Gemeinsam beginnen die Teilnehmenden beispielsweise mit dem weißen Hut. Die Gruppe setzt sich den imaginären weißen Hut auf und sammelt Zahlen und Fakten zu dem Thema. Diese notieren sie auf Karten in entsprechender Hutfarbe, dafür verwenden sie ein kollaboratives Board-Tool. Hält die Gruppe einen Hut für abgeschlossen, setzen sie sich einen neuen Hut auf. Alle Ergebnisse werden auf entsprechend farbigen Karten vor dem Aufsetzten eines neuen Hutes auf dem Board festgehalten und gesammelt. Der rote Hut lässt die Teilnehmenden ihre persönlichen Empfindungen und Gefühle äußern. Der schwarze Hut konzentriert sich auf mögliche Risiken oder Konsequenzen. Der gelbe Hut hingegen betrachtet das Best-Case-Szenario und rückt so die Benefits in den Vordergrund. Der grüne Hut lässt die Gruppe kreativ assoziieren (Kann das Thema mit anderen Themen verknüpft werden? Welche Sachen können realisiert werden, wenn Sache A umgesetzt werden würde?). Der blaue Hut wird zum Schluss aufgesetzt. Mit diesem Hut ordnen die Gruppenmitglieder die auf dem Board festgehaltenen Argumente. Einige Aspekte können sich gegenseitig entkräften oder durch den grünen Hut kreativ gelöst werden. Am Ende bleiben die Argumente stehen, die nicht gegeneinander aufzuwiegen sind oder sich nicht entkräften lassen. Anhand dieser Argumente kann die Gruppe sich zu der Thematik in einer Plenumsdiskussion im Hauptraum des Videokonferenz-Tools positionieren.
Tipps zur Umsetzung
- Organisation: Hüte in allen Farben; diese können auch symbolisch sein
- Rollenbeschreibungen aller Hüte; gut sichtbar z.B. Flipchart, Präsentationsfolie
- Da die Methode komplex aufgebaut ist, ist es ratsam, mit Beispielen und visueller Unterstützung in die Methode einzuführen
- Varianten: Die Teilnehmenden haben für die gesamte Zeit der Diskussion jeweils einen der Hüte auf und vertreten die entsprechende Sichtweise. In Vorbereitung auf die Unterhaltung sammeln sie mit anderen Studierenden Argumente aus der Perspektive ihres Hutes. Anschließend nehmen sie diese Argumente mit in den Austausch. Während sechs Personen diskutieren, beobachten die anderen Studierenden das Verhalten sowie die Qualität der Argumente der Diskutierenden. Nach 20-30 Minuten Gesprächszeit reflektieren die Diskutierenden ihr Erleben und ihre Rolle. Anschließend äußern sich die beobachtenden Studierenden zu dem Geschehen. Diese Variante ist weniger lösungsorientiert angelegt als die klassische Variante der Denkhüte, fördert aber die Reflexionsfähigkeit in Diskussionsprozessen.
Einsatzszenarien
- Studierende aktivieren
- Kommunikationsfähigkeit fördern
- kollaborative Ergebnisse sichern
- Perspektiven einnehmen und kritisch hinterfragen
- Mehrperspektivische Aushandlungsprozesse im Team durchführen
- Systematische Strategien zur Meinungsfindung aneignen
Material & Digitale Tools
- Problemstellung auf Flipchart, Folie oder Handout
- Moderationskarten in den Farben: weiß, schwarz, rot, gelb, grün, blau
- Videokonferenzsysteme wie BigBlueButton, Webex
- Board-Tools wie z. B. Collaboard
- Lernmanagementsysteme wie Stud.IP
Vertiefende Literatur
Hauk, D. (2018): „Denkhüte“ im Politikunterricht. In: C. Deichmann & M. Partetzke (Hrsg.), Schulische und außerschulische politische Bildung. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S.83-100.
Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/foto-der-person-mit-laptop-3183145/
Alle eingebauten Grafiken: Team Lehre und Medienbildung/TU Braunschweig