Diskussion mit Gruppenschutz
Die gesamte Gruppe teilt sich in kleinere Gruppen auf, die jeweils einen bestimmten Diskussionsstandpunkt übernehmen, der von einer Gruppensprecherin oder einem Gruppensprecher in der großen Runde vertreten wird. Die anderen Mitglieder unterstützen dabei mit Argumenten und Beispielen.
Mehrwerte
- Aktivierung der gesamten Gruppe, weil es eine gruppendynamische Veranlassung gibt, die*den eigene*n Sprecher*in besonders effektiv zu coachen/ zu beraten.
- In der Diskussion selbst agieren die Sprecher*innen durch die Gruppe unterstützt selbstbewusster und flexibler.
Auf einen Blick
- Methode für die aktive Lernphase
- Gruppengröße: bis zu 30 Teilnehmende
- Vorbereitungszeit: 10-30 Minuten, evtl. Impulsreferat oder Thesenpapier
- Durchführungszeit: 15-45 Minuten
Vorgehen
Es werden Kleingruppen mit vier bis fünf Mitgliedern gebildet. Den Kleingruppen wird ein bestimmter Diskussionsstandpunkt zugeteilt. Gruppenintern werden Argumente gesammelt und anschließend eine sprechende Person gewählt. Die Sprecher*innen der einzelnen Kleingruppen setzen sich in einen Stuhlkreis, ihre jeweiligen Gruppenmitglieder sitzen hinter ihnen, um ihnen mit Beratung und Argumenten zur Seite stehen zu können. Wie sich die Gruppen organisieren, ist ihnen überlassen.
Die Diskussion mit Gruppenschutz kann auch in der synchronen Online-Lehre mittels eines Videokonferenz-Tools umgesetzt werden. Es werden Kleingruppen mit vier bis fünf Mitgliedern gebildet. Den Kleingruppen wird ein bestimmter Diskussionsstandpunkt zugeteilt. Gruppenintern werden in Breakout-Räumen Argumente gesammelt und anschließend eine sprechende Person gewählt. Die Sprecher*innen der einzelnen Kleingruppen schalten sich per Videokamera in den Hauptraum des Videokonferenz-Tools ein. In einem zweiten Tab sind die jeweiligen Gruppenräume der Kleingruppen ebenfalls geöffnet, jedoch alle Mitglieder auf stumm gestellt. Alle Studierenden haben die Fenster so geöffnet, dass sie gleichzeitig den Hauptraum wie auch den Gruppenraum sehen können. Während für alle hörbar im Hauptraum die Sprecher*innen diskutieren, können die Gruppenmitglieder im Gruppenraum ihrer sprechenden Person über den Chat Tipps, Argumente und Beispiele nennen. Hilfreich sind hierfür zwei Bildschirme. Dies ist aber keine zwingende Voraussetzung.
Tipps zur Umsetzung
- Organisation: Je nach Thematik kann ein Impulsreferat oder Thesenpapier vor Beginn der Diskussion mit Gruppenschutz sinnvoll sein
- Den Gruppen sollte Zeit eingeräumt werden, um ihre Gruppenschutztechnik zu besprechen. Wie möchten die Sprecher*innen Ratschläge und Hilfestellung bekommen? Einfach reinflüstern oder nur bei einem Blick nach hinten etc.? Durch nach vorne gereichte Zettel?
- Varianten: Alternativ kann die Sprecher*innenrolle innerhalb der Diskussion getauscht werden. Wenn die sprechende Person abgeben möchte, zieht sie sich in den Schutz der Gruppe zurück und eine andere Person aus der Gruppe übernimmt die Diskussion.
Einsatzszenarien
- Studierende aktivieren
- Gruppengefühl stärken
- Selbstwirksamkeit und Sicherheit in Diskussionen fördern
- Sich systematisch mit einem Standpunkt auseinandersetzen
Material & Digitale Tools
- Videokonferenzsysteme wie BigBlueButton, Webex
- Eventuell vorbereitete Themen für die Gruppen
- Lernmanagementsysteme wie Stud.IP
Vertiefende Literatur
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Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/foto-der-person-mit-laptop-3183145/
Alle eingebauten Grafiken: Team Lehre und Medienbildung/TU Braunschweig